Skopas von Paros

Skopas von Paros
Skopas von Paros,
 
griechischer Bildhauer und Baumeister des 4. Jahrhunderts v. Chr., neben Praxiteles der bekannteste klassische Marmorbildner; Skopas gibt in seinen Bildwerken bewegtem seelischen Leben Ausdruck. Er arbeitete vermutlich mit am Fries der Amazonenschlacht des Mausoleums von Halikarnassos und leitete den Neubau des Tempels der Athene Alea zu Tegea (um 350/340 v. Chr.), dessen in Fragmenten erhaltene Giebelskulpturen seiner Werkstatt entstammen (um 340 v. Chr.), wobei quadratische Köpfe mit tief liegenden Augen charakteristisch sind. Das früher hier angeschlossene Vorbild für die Ara Ludovisi (Rom, Thermenmuseum) ist wohl einer anderen Hand zuzuschreiben, jedoch glaubt man Skopas die Vorbilder weiterer kaiserzeitlichen Kopien zuweisen zu können, für den »Herakles Lansdowne« (u. a. in Malibu, Calif.), eine Mänade (Dresden, Skulpturensammlung beziehungsweise Staatliche Kunstsammlungen), einen Meleager (u. a. Vatikanische Sammlungen) sowie ihm oder seinem engsten Umkreis die Vorbilder weicher lyrischer Gestalten wie der Pothos (um 330 v. Chr.; u. a. Rom und Florenz), die Aphrodite von Capua und die als Schaubild konzipierte malerisch-reliefhaft angelegte Florentiner Niobidengruppe (ursprünglich wohl 16 Figuren, als Teile gesichert gelten 13 Figuren, 12 in den Uffizien und die Psyche im Museo Bardini); die Entstehung der Originale fällt in die spätklassisch-frühklassizistische Stilstufe (um 320 v. Chr.).
 
 
A. Stewart: S. of Paros (Park Ridge, N. J., 1977);
 W. Geominy: Die Florentiner Niobiden (Diss. Bonn 1984).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Skopas — Kopf der Göttin Hygeia im Archäologischen Nationalmuseum Athen, Skopas zugeschriebenes spätklassisches Original, datiert ins dritte Viertel des 4. Jahrhunderts v. Chr. Skopas (Σκόπας, * um 420 v. Chr. in Paros; † um 330 v. Chr.) war ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Páros — Gemeinde Paros Δήμος Πάρου (Πάρος) DEC …   Deutsch Wikipedia

  • Paros — Gemeinde Paros Δήμος Πάρου (Πάρος) …   Deutsch Wikipedia

  • Paros — Paros, 1) Insel des Ägäischen Meeres, südlich von Delos, eine der reichsten Kykladen; darauf das Flüßchen Asopos u. der Berg Marpessa, worin der durch seine Weiße u. Feinkörnigkeit berühmte Parische Marmor gebrochen wurde, mit fruchtbaren[710]… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Skopas [1] — Skopas, 1) die Skopaden war ein thessalisches Dynastengeschlecht in Krannon; bes. bekannt ist der reiche, aber geizige S., um 500 v. Chr., auf welchen einst Simonides wegen eines Sieges in den Wettkämpfen ein Gedicht gemacht hatte. Da Simonides… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Skopas — Skopas, griech. Bildhauer, geb. vor 400 v. Chr. in Paros, neben Praxiteles das Haupt der jüngern attischen Schule, die durch die Ausbildung des Pathetischen, der freien Anmut und des Lieblichen charakterisiert wird, zuerst als Wiedererbauer des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Skopas — Skopas, ausgezeichneter griech. Bildhauer und Architekt aus Paros, blühte um 390–350 v. Chr.; die Alten nennen eine große Anzahl von Meisterwerken, als das herrlichste den Triumph des Achilles …   Herders Conversations-Lexikon

  • Mausoleum von Halikarnassos — Modell des Maussolleions im Freizeitpark Miniatürk …   Deutsch Wikipedia

  • Simonides von Keos — (griechisch Σιμωνίδης ὁ Κεῖος Simōnídēs ho Keíos; * 557/556 v. Chr. in Iulis auf Keos; † 468/467 v. Chr. in Akragas) war ein griechischer Dichter und zählt zum Kanon der neun Lyriker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dichtung 3 Erfindung der Mnemonik …   Deutsch Wikipedia

  • Maussolleion — Modell des Maussolleions im Freizeitpark Miniatürk Das Mausoleum von Halikarnassos oder kurz Maussolleion (altgriech. ὁ Τάφος τοῦ Μαυσσώλου; τὸ Μαυσσώλειον Ἁλικαρνασσεύς, τὸ Μαυσ(σ)ωλ(λ)εῖον τοῦ Ἁλικαρνασσοῦ ho Táph …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”